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Archiv der Augenblicke
Ich begreife meine Arbeiten als gebannte Momente der Aufmerksamkeit. Es sind konservierte Augenblicke, zu einer bestimmten Zeit. Ein kurzer Blick, der die Farbe des Himmels bestimmt, ein schneller Fingerdruck auf den Auslöser des Photoapparats oder die langanhaltene Achtsamkeit und Konzentration, die eine Zeichnung verlangt. Ich möchte diese Bilder weniger als Werke, denn als Stationen eines Weges beschreiben, der sich in Unbegrenzte fortsetzen kann, und auf dem mir beständig Neues entgegentritt. Mit jedem Schritt erweitert sich der Horizont und weicht gleichzeitig zurück. Jeder Augenblick verweist auf vergangene und kommende Aungeblicke. Jeder Moment des Erkennens und Durchdinges erscheint als Etwas, das sich immer nur ankündigt und doch nie ganz Gegenstand werden kann. Was immer ich erlebe, was mir Gegenstand der Betrachtung wird, ist immer nur ein Gegenstand unter unendlich vielen, nur ein Augenblick Zeit in einer endlos scheinenen Aufeinanderfolge von Augenblicken.
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